Als Entspannungstherapeutin sehe ich immer wieder Menschen, die mit Verspannungen zu mir kommen.
Viele verstehen zunächst nicht, in welchem Zusammenhang ihre Verspannungen mit ihren Gefühlen stehen. Dabei spielen unsere Emotionen eine große Rolle für unser körperliches Wohlbefinden. Stress, Angst und andere negative Gefühle können sich auf verschiedene Weise im Körper manifestieren, zum Beispiel durch Verspannungen, Schmerzen oder Verdauungsprobleme. In der Entspannungstherapie lernen Menschen, ihre Gefühle wahrzunehmen und zu regulieren. Durch verschiedene Techniken wie Achtsamkeit, Atemübungen und progressive Muskelentspannung können sie Anspannungen lösen und zu einem tieferen Entspannungszustand finden. Dies kann nicht nur zu einer Verbesserung der körperlichen Beschwerden führen, sondern auch zu einem positiveren und ausgeglicheneren Lebensgefühl.
Alle Gefühle, ob positiv oder negativ, sind normal und wichtig. Auch Gefühle, die wir nicht gerne erleben. Sie alle haben ihre Berechtigung. Trauer hilft uns zum Beispiel, loszulassen, und Angst schützt uns vor Gefahren. Freude und Glück motivieren uns hingegen, schöne Momente zu erleben und unser Leben zu gestalten. Wut kann uns helfen, Grenzen zu setzen und uns für uns selbst einzusetzen. Es ist wichtig, alle unsere Gefühle zu akzeptieren und wertzuschätzen, auch die, die uns unangenehm sind. Denn jedes Gefühl hat uns etwas Wichtiges zu sagen und kann uns helfen, zu wachsen und uns weiterzuentwickeln. Anstatt unerwünschte Emotionen zu unterdrücken oder zu bekämpfen, sollten wir sie als wertvolle Botschaften unseres Körpers und Geistes wahrnehmen.
Nehmen wir Trauer als Beispiel: Sie mag schmerzhaft sein, doch sie hilft uns, Verluste zu verarbeiten, uns von liebgewonnenen Dingen zu lösen und mit den Veränderungen des Lebens umzugehen. Angst hingegen dient als Schutzmechanismus. Sie warnt uns vor Gefahren und hilft uns, in brenzligen Situationen angemessen zu reagieren. Selbst Wut, die oft als negative Emotion abgetan wird, kann positive Auswirkungen haben. Sie kann uns Kraft geben, für uns selbst einzustehen, Grenzen zu setzen und Ungerechtigkeiten zu bekämpfen. Der Schlüssel zu einem erfüllten und gesunden Leben liegt darin, alle unsere Emotionen zu akzeptieren und wertzuschätzen, auch die unangenehmen. Indem wir lernen, unsere Gefühle zu verstehen und mit ihnen umzugehen, können wir sie zu unseren Verbündeten machen und sie nutzen, um ein glücklicheres und selbstbestimmteres Leben zu führen. Hier einige Tipps, um mit schwierigen Emotionen umzugehen: Akzeptiere Deine Gefühle: Versuche nicht, Deine Emotionen zu unterdrücken oder zu leugnen. Akzeptiere, dass sie da sind und dass sie ihre Berechtigung haben. Benenne Deine Gefühle: Spreche über Deine Gefühle mit Freunden, Familie oder einem Therapeuten. Das Benennen Deiner Emotionen kann Dir helfen, sie besser zu verstehen und zu verarbeiten. Finde gesunde Ausdrucksformen für Deine Gefühle: Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, mit Emotionen umzugehen. Finde heraus, was für Dich am besten funktioniert, sei es Sport, Musik, Schreiben oder kreative Tätigkeiten. Suche professionelle Hilfe, wenn Du Hilfe benötigst: Wenn Du mit Deinen Emotionen nicht alleine zurechtkommst, zögere nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein Therapeut kann Dir Werkzeuge und Strategien an die Hand geben, um mit schwierigen Emotionen umzugehen. Denke daran: Du bist nicht allein. Jeder Mensch erlebt die gesamte Bandbreite an Emotionen. Es ist wichtig, dass wir unsere Gefühle als wertvolle Teile von uns selbst betrachten und lernen, mit ihnen auf gesunde Weise umzugehen.
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